1. Jan, 2016

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Christkindlmarkt Germering 19.12.15

1. Jan, 2016

Unser Fotobuch 2015 - eine Auswahl

August 2015, südschwedische Ostseeküste

7. Okt, 2015

Henning Mankell

Henning Mankell wurde am 3.2.1948 in Stockholm geboren. Er starb gestern, am 5.10.2015 in Göteborg an einer Krebserkrankung.

Ich halte Henning Mankell für einen der besten Schriftsteller unserer Zeit. In den Sommerferien 2004 kaufte ich meinen ersten Wallander-Kriminalroman, und in den folgenden Jahren las ich fast alle Bücher, ich konnte mich von den spannenden, authentischen und gut recherchierten Geschichten kaum lösen. Im August 2015 während unseres Südschweden-Urlaubs bin ich einen Tag lang durch Ystad gestreift und habe mir die Orte der Verbrechen angesehen. Heute kann ich mir die Szenen viel besser plastisch vorstellen, wenn ich Kommissarie Wallander als Hörbuch höre, natürlich im schwedischen Original.

Henning Mankell hat mein Interesse an Schweden geweckt, und seit ich das Land erstmals 2008 bereiste, bin ich begeistert. Die riesigen Wälder, klaren Seen, atemberaubenden Schärenküsten. Und Schweden bietet einen gewaltigen Reichtum an Kultur, Literatur, Film und Kunst. Ich wollte 2011 sogar dorthin auswandern. Das ging nicht aus finanziellen und familiären Gründen. Aber mindestens einmal im Jahr mache ich dort Urlaub, am liebsten mit Frau und Kindern.

Am besten gefällt mir Henning Mankells Buch "Italienska Skor" = "Italienische Schuhe" aus dem Jahr 2006. Es handelt von einem Arzt und Chirurgen, der nach einem folgenschweren Kunstfehler - er amputierte einer vermeintlich krebskranken jungen Frau den gesunden Arm - seinen Beruf aufgab und sich auf eine einsame Schäreninsel zurückzog. Dort besuchen ihn dann nach und nach einige Menschen, denen er früher schon einmal begegnet war, zu denen der Kontakt abgebrochen war, und seine Tochter, von deren Existenz er nichts ahnte. Die Tochter bringt ihm als Geschenk maßgeschneiderte italienische Schuhe mit.

Obwohl Henning Mankell kein gläubiger Christ war, so hatte er doch keine Berührungsängste mit der Religion. In seinen Romanen tauchen freikirchliche Pastoren und gläubige Menschen auf, die angesichts schwerer Verbrechen mit Gott hadern. Bevor Anke und ich 2014 anlässlich unserer silbernen Hochzeit nach Uganda reisten, lasen wir Mankells Buch "Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt" (dtv 2006). Dort ist das Erinnerungsbuch von Christine Aguga, ein Vermächtnis an ihre Tochter veröffentlicht. Christine ist tief gläubig, lebt mit Jesus und weiss, dass sie an AIDS sterben wird. Da sie wegen ihrer Erkrankung ihr Kind nicht selbst bis zum Erwachsenwerden begleiten kann, gibt sie praktische Ratschläge, Erfahrungen und Überzeugungen mit auf den Weg. Sehr ergreifend.  

 

2. Okt, 2015

Nomen est Omen

"Name ist Schall und Rauch" sagte Goethes Faust. Ich bin überzeugt: Das Gegenteil ist richtig. Nomen est omen. Das lateinische Sprichwort lautet wörtlich übersetzt etwas holprig: Der Name ist eine Vorbedeutung. Anders ausgedrückt: Der Name sagt etwas aus über Charakter und Wesen einer Person. 

Ich heiße Stefan. Viele Männer meines Jahrgangs 1958 heißen Stefan. Das war seinerzeit ein beliebter Vorname. Einmal hatte ich in meiner Schulkasse 3 Stefans. "Stephanos" ist altgriechisch und bedeutet "Krone, Siegerkranz". Bei den ersten olympischen Spielen gab es statt Goldmedaillen Siegerkränze. Obwohl es manchmal nicht danach aussieht, bin ich ein Siegertyp. Der erste Mann mit dem Namen Stephanos, der größere Bekanntheit erlangte, war ein "Mann voll Glaubens und heiligen Geistes", der sich um die Versorgung benachteiligter hellenistischer Witwen kümmerte. Er wird uns in der Bibel in Apostelgeschichte 6 vorgestellt. Weil er ein kompromißloser Streiter für die Botschaft von Jesus war und kein Blatt vor den Mund nahm, wurde er, wie in Apostelgeschichte 7 berichtet wird, zu Tode gesteinigt. Er starb mit dem Gebetsschrei: "Herr, rechne ihnen diese Verfehlung nicht an !" (Apostelgeschichte 7, 60). Das sind ganz schön große Spuren, die dieser Mann hinterlassen hat. Mir gefällt vor allem, daß er eine soziale und missionarische Berufung hatte und daß er ein scharfer Denker war.

Ich habe noch einen zweiten Vornamen: Randolf, den Namen meines leiblichen Vaters. Randolf ist althochdeutsch und bedeutet "Schild-Wolf" (Weitershaus, Das neue Vornamenbuch, Orbis Verlag). Hat also etwas mit Kampf und Stärke zu tun. Das spornt mich an, denn ich bin von Natur aus eher feige.

Schwieriger zu erklären ist mein Familienname Hänisch. Namensforscher behaupten, es gebe weltweit nur vier Herkunftsvarianten für Familiennamen: 1. Ableitung von Vornamen, z.B. schwedisch Andersson = Sohn des Andreas oder türkisch Davutoglu = Davidssohn. 2. Eigenschaften einer Person, z.B. Kurz, Fröhlich, Rubio (spanisch, bedeutet blond). 3. Berufsbezeichnungen, z.B. Fischer, Müller, Bader. 4. Herkunftsbezeichnungen, z.B. Bayer, Fries, Unger. Ich vermute, dass der Name Hänisch zur 1. Kategorie gehört. Es klingt so ähnlich wie "Hennig", und das ist eine mundartliche Kurzform von Johannes. Also ist Hänisch ein verkappter möglicherweise aus dem schlesisch-slawischen Raum stammender Johannes, den es durchaus auch als Familiennamen gibt. Johannes ist die griechische Variante des hebräischen Johanan, und das bedeutet: Gott der Herr ist gnädig. 

Also weist mein Name auf genau das hin, was Paulus im 1. Korintherbrief (15, 10) von sich sagt: "Durch Gottes Gnade (Geschenk) bin ich, was ich bin."

 

27. Sep, 2015

Anke und Stefan

Murchison Falls